Forschungsprojekte

Von Zeit zu Zeit planen wir spezielle Forschungsprojekte, um Themen von grossem Interesse genauer zu untersuchen. Manchmal betreffen diese nur einen Teil der Kinderkrebsüberlebenden, z. B. diejenigen, die in einer bestimmten Region leben, einen bestimmten Tumor hatten oder eine bestimmte Behandlung erhalten haben.
Folgenden unsere laufenden und abgeschlossenen Forschungsprojekte.

Laufende Forschungsprojekte

Spätfolgen der Lunge nach Krebs im Kindesalter (Pulmo-Studie)

Krebsbehandlungen können sowohl während als auch nach der Therapie zu Lungenproblemen führen. Lungenprobleme bleiben zunächst oft unbemerkt, da die Lunge Einschränkungen lange Zeit kompensieren kann. Spezielle Lungenfunktionstests sind harmlose und schmerzfreie Untersuchungen, und können problematische Veränderungen der Lunge frühzeitig erkennen.

In der Pulmo-Studie werten wir Lungenfunktionstests von Kindern und Jugendlichen aus, die routinemässig in der klinischen Nachsorge von Krebsüberlebenden durchgeführt werden. Die Studie hat 2022 am Universitätsspital Bern begonnen und wurde inzwischen auf die Universitätsspitäler in Basel und Genf ausgeweitet. Unser Ziel ist es, Patienten/-innen, die anfällig für Lungenkrankheiten sind, frühzeitig zu erkennen sowie mögliche Risikofaktoren zu bestimmen. Auf diese Weise hoffen wir, die Betreuung ehemals krebskranker Kinder und letztlich ihre langfristige Lebensqualität zu verbessern.

Dieses Projekt wird von der Krebsforschung Schweiz finanziert (KFS-5302-02-2021). Prof. Dr. med. Claudia Kuehni leitet das Projekt in Zusammenarbeit mit pädiatrischen Onkologen/-innen und Lungenärzten/-innen.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Dr. med. Christina Schindera, PhD (christina.schindera@unibe.ch) oder Maša Žarković (masa.zarkovic@unibe.ch).


Erleichterter Zugang zu Hörtests nach einer Erkrankung im Kindes- oder Jugendalter (HEAR-Studie)

Ein Hörverlust kann die Ausbildung, das soziale Leben und das allgemeine Wohlbefinden von Überlebenden einer Krebserkrankung im Kindesalter beeinträchtigen. Dieses Problem kann während der Krebsbehandlung oder viele Jahre später auftreten. Aus diesem Grund werden regelmässige Hörtests für jene Personen empfohlen, die Behandlungen erhalten haben, die möglicherweise ihr Gehör beeinträchtigen.

Unser Projekt führt eine einfache und leicht zugängliche Methode für ehemalige Patienten/-innen ein, um ihr Gehör testen zu lassen, d.h. Hörtests in lokalen Hörgerätegeschäften. Mit Umfragen, Interviews und Gruppendiskussionen mit allen Beteiligten (Überlebende, Mitarbeiter/-innen von Hörgerätegeschäften und Ärzte/-innen) haben wir geschaut, inwieweit dieser Ansatz die bestehenden Nachsorgeprogramme ergänzen könnte.

Der Ansatz soll niederschwellig und kosteneffizient sein sowie eine minimale Belastung für die ehemaligen Patienten/-innen mit sich bringen. Er soll zu weiteren Verbesserungen in der Krebsbehandlung, der langfristigen Nachsorge und der Lebensqualität der Überlebenden von Kinderkrebs beitragen.

Das Projekt wird von der Krebsliga Schweiz  finanziert (HSR-4951-11-2019) und von Prof. Dr. med. Claudia Kuehni zusammen mit pädiatrischen Onkologen/-innen und Audiologen/-innen geleitet.

Falls Sie weitere Informationen möchten, können Sie Philippa Jörger (philippa.joerger@unibe.ch) kontaktieren.


Frühzeitige Erkennung von Herzproblemen nach einer Krebserkrankung im Kindesalter

Ziel der CardioOnco-Studie ist es, Herzprobleme frühzeitig zu erkennen und mögliche Risikofaktoren zu untersuchen. Dabei wird neben dem normalen Herz-Ultraschall auch eine neue Technik eingesetzt, der sogenannte Speckle-Tracking-Ultraschall. Es hat sich gezeigt, dass mit Speckle-Tracking Herzprobleme bei erwachsenen Krebspatienten früher erkannt werden können als mit normalem Herzultraschall.

Diese Studie wird im Rahmen der regulären klinischen Versorgung in den Ambulanzen der teilnehmenden Zentren durchgeführt. Sie begann 2017 am Universitätsspital Bern und wird seit 2021 auf weitere klinische Zentren in der ganzen Schweiz ausgeweitet. Wir hoffen, dass wir in Zukunft zu einer früheren Erkennung von Herzerkrankungen beitragen können, z. B. durch die Implementierung der Speckle-Tracking-Technik in die klinische Versorgung, und dass wir schwerere Herzprobleme wie Herzinsuffizienz oder Herzinfarkt bei Überlebenden von Krebs im Kindesalter verhindern können.

Das Projekt wird von der Krebsforschung Schweiz (KFS 5027-02-2020) und der Stiftung für krebskranke Kinder, Regio basiliensis (#2021-F003) finanziert und von Dr. med. Christina Schindera, PhD geleitet.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Dr. med. Christina Schindera, PhD (christina.schindera@unibe.ch) oder konsultieren Sie die Studienwebseite.


Genetische Risiken für Krebskomplikationen im Kindesalter Schweiz (GECCOS)

Die GECCOS-Studie untersucht genetische Proben von ehemaligen Patienten, um herauszufinden, ob bestimmte Personen ein höheres Risiko für Spätfolgen haben als andere. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, die Behandlung bei besonders empfindlichen Patienten/-innen zu ändern oder die Nachsorge anzupassen.

Die GECCOS-Studie ist eine Zusammenarbeit zwischen den Universitäten und Kinderspitälern in Bern und Genf. Sie wird von der Stiftung CANSEARCH finanziert und von Prof. Dr. med. Marc Ansari geleitet.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Dr. med. Nicolas Waespe nicoals.waespe@ispm.unibe.ch).

Abgeschlossene Forschungsprojekte

Ernährung, Übergewicht und gesundheitliche Probleme nach einer Krebserkrankung im Kindesalter

Eine ungesunde Ernährung und Übergewicht können das Risiko für chronische Gesundheitsprobleme nach einer Krebsbehandlung erhöhen. Dazu zählen zum Beispiel Diabetes, Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Daher ist es wichtig, besser zu verstehen, wie sich ehemalige Kinderkrebspatienten/-innen ernähren. In diesem Projekt wurde untersucht, ob einige ehemalige Krebspatienten/-innen eher zu ungesunder Ernährung oder zu Übergewicht neigen als andere.

Zu diesem Zweck wurden im Rahmen des Projekts Informationen aus dem SCCSS, dem Schweizer Kinderkrebsregister und medizinischen Aufzeichnungen analysiert. Das 2015 gestartete Projekt wurde 2022 abgeschlossen. Unsere Ergebnisse sollten der Entwicklung von Ernährungsempfehlungen und Massnahmen zum Gewichtsmanagement für ehemalige Krebspatienten/-innen zugutekommen.

Das Projekt wurde von der Krebsforschung Schweiz (KFS-4722-02-2019), Krebsliga Schweiz (KLS-3644-02-2015) und FORCE (Fondation Recherche sur le Cancer de l’Enfant) finanziert und von Professor Murielle Bochud (CHUV) zusammen mit der Forschungsgruppe Kinderkrebs am ISPM geleitet.

Studienresultate

Dr. Fabiën Belle-van Sprundel hat in den folgenden Artikeln ihre Resultate veröffentlicht: